Aktuelles

Umfrage: Krieg hat direkte Auswirkungen

Der Angriffskrieg Russlands schockiert und trifft auch die Unternehmen in Deutschland. Erste Auswirkungen spüren die rund 420 Mitglieder der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen bereits. Zahlreiche Unternehmen meldeten in einer aktuellen Befragung stark steigende Rohstoffpreise, ausfallende Lieferungen und den Wegfall von Aufträgen.

„Wir erhalten teils besorgniserregende Rückmeldungen aus der Industrie. Energie- und Rohstoffpreise gehen durch die Decke, zusammenbrechende Lieferketten im gesamten Osten und damit einhergehend ausbleibende, dringend benötigte Lieferungen führen bis hin zur Planung von Kurzarbeit“, sagt Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen. Insbesondere die energieintensive Chemie-Industrie ist von steigenden Energiepreisen betroffen.

Direkte Geschäftsbeziehungen nach Russland sind nicht die Regel, viele Anlagen- und Maschinenbauer sowie weiterverarbeitende Firmen der Metall- und Elektroindustrie sind jedoch auf Lieferungen aus Russland und der Ukraine angewiesen. „Die Geschäfte mit Russland liegen aufgrund der Sanktionen vielfach brach, zumal der Zahlungsverkehr eingeschränkt wurde. Einige Unternehmen haben bereits entschieden, ihr Russland-Geschäft vorerst komplett einzustellen und keine Aufträge mehr anzunehmen. Die veränderte Weltlage – anders kann man die derzeitige Situation nicht beschreiben – wird uns noch lange beschäftigen“, so Erlhöfer weiter. Die Verunsicherung der Unternehmen insgesamt ist gestiegen, viele Unternehmer sorgen sich vor einer Ausweitung des Konflikts, speziell Handelsbeziehungen mit China sind unter anderem aufgrund der Sperrung von Transitlinien  gefährdet. Die Meldungen der Automobilbranche von zunehmend fehlenden Komponenten und möglichen Produktionsstopp betrifft direkt zahlreiche Zulieferer der Region. „Ich sehe nicht, wie sich diese Situation in absehbarer Zeit entschärfen lässt. Nicht nur politisch, auch wirtschaftlich stehen uns schwierige Zeiten bevor“, so Erlhöfer abschließend.